Einstein wird abgeholt! Los gehts durch Nova Scotia...

Lange haben wir gewartet, aber am Montag, den 10. April ging es endlich zum Hafen von Halifax , wo wir Einstein in Empfang nehmen durften ...

 

Die Ankunft von Einstein in Halifax war bereits ein paar Tage vergangen. Als wir ihn mit leichter Verspätung endlich abholten, quittierte er uns das mit einem unerfolgreichen Startvorgang. Ein Spiegel war auch noch eingeklappt, da die Spiegel elektrisch funktionieren, war ich mir nicht sicher, ob nun einer defekt war. Nebenbei sollten wir auch noch den Zustand begutachten und auf eventuelle Schrammen und Beulen prüfen. Ganz schön viel auf einmal.

 

Zum Glück bekamen wir relativ zeitnah Hilfe und jemand überbrückte Einstein kurzerhand. Wir konnten also starten und der Spiegel ließ sich auch wieder problemlos ein und ausfahren. 

Da wir zum Glück keine Schrammen oder fehlende Gegenstände verzeichneten, konnten wir endlich das Hafengelände verlassen und unseren Roadtrip tatsächlich beginnen. Vorab wollten wir aber noch die roten Klebestreifen entfernen, die Sie am Hafen zwecks der Versiegelung des Campers anbrachten. Leider an jedem Fenster und jeder Tür. An den Türen war es nicht so schwierig, allerdings machten uns die roten Klebestreifen an den Fenstern ordentlich zum schaffen. Wir fuhren in eine Waschbox und verbrauchten ein paar Dollar, bis wir es einigermaßen hinbekamen und unsere Fingernägel schon ganz rot waren und schmerzten.

 

Es ging weiter, tanken, einkaufen, Wasser auffüllen und das Auto einräumen. Alles in allem hat der Tag viel Zeit eingenommen und von einem Abenteuer waren wir noch weit entfernt. Wobei, ein Abenteuer haben wir schon erlebt, nur keines, welches wir uns erhofften. Nachdem wir beim einer Autowerkstatt unsere Gasflasche kauften und befallen ließen, fragten wir, wo wir an Frischwasser ran kommen könnten. Der nette Mitarbeiter bot an, bei sich in der Werkstatt einen Schlauch zu organisieren. Leider hat uns das nur bedingt weitergeholfen.

Wir stellen im Anschluss ziemlich schnell fest, dass unsere T Stück Verbindung und unser Warmwasserboiler undicht waren, wir probierten viel aus, legten einiges trocken und unser Tag endete vor einem Baumarkt. Die erste Nacht im neuen Camper in Kanada verbrachten wir also sehr romantisch auf einem Baumarkt Parkplatz in einer Großstadt. So hatten wir uns das nicht vorgestellt….

 

Nachdem wir aber nach 2 Tagen vor dem Baumarkt die Schnauze voll hatten, entschieden wir uns die Sache mit dem Wasser aufzuschieben und endlich raus in die Natur zu fahren. Wir sehnten uns nach ein paar positiven Erlebnissen. Also ging es los Richtung Cape Breton. Auf zum Cabot Trail.

Die Fahrt dahin war relativ unspektakulär, ab und an sahen wir ein wenig Schnee am Straßenrand, aber das wars auch schon. Die Landschaft war relativ trist, etwa so wie in Deutschland die Natur im Februar ist alles grau und trostlos. Doch nachdem wir das Schild welcome to Cape Breton passierten, änderte es sich schlagartig. Wir fuhren an einer Meerenge vorbei, die über eine keine Brücke führte. Hier sah man, dass auf der einen Seite vom Meer noch ziemlich viel gefroren war und alles voller Eisschollen war. Jeffrey wollte gerne eine Aufnahme aus der Luft davon haben und flog mit seiner Drohne. Oben angekommen, konnte er eine Robbe ausfindig machen, die auf einer der Eisschollen chillte. Es sind richtig tolle Bilder geworden. Wir fuhren ein Stück weiter und passierten schlussendlich den Cabot Trail.

 

Als wir die erste Haltebucht ansteuerten, stockte uns der Atem. So etwas hatten wir beide noch nie gesehen!

 

Das komplette Meer war vereist, die Sonne ging langsam unter und die wundervolle Küstenlandschaft inklusive der spektakulären Eisfläche bot ein wahnsinnig tolles Bild. Wir hielten einige Momente mit der Kamera fest, bis wir unsere Stühle auspackten und den traumhaften Sonnenuntergang einfach nur genossen. Wir beschlossen die Nacht an Ort und Stelle zu verbringen und genossen den Ausblick noch durch unsere Fenster aus dem Van heraus, bis es schließlich dunkel wurde. 

Die Nacht war kalt und etwas laut, es regnete. Als ich morgens das Rollo zu Seite  schob, traute ich meinen Augen kaum. Das Eis hatte sich vom Regen teilweise aufgelöst und zurückgezogen. Die traumhafte Schönheit vom Vortag war dahin. Was für ein Glück wir hatten, diese Pracht am Vorabend noch in vollen Zügen erleben dürfen.